Konkrete Maßnahmen

Menschen mit diverser Benachteiligung brauchen keine “nebensächliche”, sondern eine außerordentliche Form der Beteiligung am öffentlichen Leben, um zu einer gravierenden Veränderung ihrer Situation ermutigt zu werden.
Innerhalb des Projektes sollen die Teilnehmer der Förderung daher nachhaltig qualifiziert werden und fachlich angeleitet und begleitet zwei große öffentliche Schätze heben, die für Spangenberg von zentraler Bedeutung sind und die ohne das Projekt nicht geborgen werden könnten.

  • Der Burgsitz ist eines der wichtigsten historischen Gebäude Spangenbergs. Aufgrund seiner enormen Größe und seiner bauhistorischen Qualitäten ist das freistehende Fachwerkgebäude stadtbildprägend und findet überregional Beachtung. Das Gebäude befindet sich in einem schlechten Erhaltungszustand und steht seit vielen Jahren leer. Es ist ein geeigneter Schauplatz, um arbeitslose Menschen für alle sichtbar und relevant handwerklich zu qualifizieren.
  • Der “Kunstpark Himmelsfels” ist ein 10ha großes, neu erschlossenes Gelände auf einer ehemaligen Bauschuttdeponie am Fuß der Kernstadt. Hier entsteht heute ein neuer Ort für das junge Leben in Spangenberg, für Kinder, Jugendliche und Familien. Ein Ort, an dem ein neues Lebensgefühl für das Miteinander in Spangenberg spielerisch erlernt wird und Gäste Spangenberg neu kennen lernen. Der Bedarf an neuen Anlagen, vom Gartenbau über Versammlungsräume und Gästezimmer bis hin zu Küche und Toiletten ist gleichzeitig groß – die bauliche Umsetzung eröffnet ein weites Feld der Qualifizierung. Die künstlerische Ausrichtung der Stiftung ermöglicht zusätzlich die Förderung der Kreativität.

Beide Projektstandorte, der historisch erhaltende und der neue kreative, erschließen zugleich im Sinne nachhaltiger Wertschöpfung Räume für weitergehende Förderung.
Das Projekt vereint einige der wichtigsten Entwicklungsziele für die Stadt Spangenberg in sich.
Im Integrierten Entwicklungskonzept der Sozialen Stadt in Spangenberg heißt es:


Anlass für die Entwicklung eines Integrierten Handlungskonzepts für die Spangenberger Kernstadt ist die Notwendigkeit eines umfassenden Erneuerungsprozesses.
Verschiedene miteinander vernetzte benachteiligende Faktoren in der Wirtschafts- und Sozialstruktur sowie in der Wohn- und Wohnumfeldsituation verursachen Segregationsprozesse innerhalb der Bürgerschaft, einen Funktionsverlust des Stadtzentrums und eine fortschreitende Verschlechterung der denkmalgeschützten Fachwerkbausubstanz.
Ziel der Stadt Spangenberg ist es, dieser Negativentwicklung entgegenzuwirken auf der Grundlage einer integrierten Stadtentwicklungskonzeption.

Das IEK beschreibt die Handlungsfelder Aktivierung und Beteiligung/Verbesserung der Chancengleichheit der Bewohnerinnen und Bewohner; Stärkung der lokalen Wirtschaft, Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen sowie Beschäftigungsmöglichkeiten; Verbesserung des sozialen und kulturellen Lebens, Sport und Freizeit; Städtebauliche Stabilisierung und Entwicklung des Stadtteils, Ökologie, Verkehr; Verbesserung der Wohn- und Lebensbedingungen; Stadtteil-Image und Öffentlichkeitsarbeit.

Das Projekt ist eine der wenigen großen Chancen für Spangenberg, der beschriebenen Negativentwicklung auf vielfältige und kreative Weise entgegen zu wirken und wird eine große Ausstrahlung auf das gesamte Programmgebiet Soziale Stadt.

Die Quartiersentwicklung spielt im Sinne der „gehobenen Schätze“ eine erhebliche Rolle. Die Wiederbelebung des historisch zentralen Burgsitzes als herrenloses und „aufgegebenes“ Gebäude wird ein hohes öffentliches Interesse hervorrufen und für das ganze Quartier die Stärken und Potenziale der Zielgruppen sichtbar werden lassen.
Zugleich wird bei Erfolg der Sanierungsarbeiten in der Lehrbaustelle ein zentraler Ort im Herzen der Kernstadt neu für die gemeinnützige Arbeit erschlossen, für Jugendsozialarbeit, für Integration und für den fachlichen Austausch im Bereich der Fachwerksanierung. Eine Kompetenzbasis zur Sanierung weiter Teile des Quartiers entsteht, die genannte Zielgruppe wird zum Expertenteam.
Das Projekt weckt ein optimistischeres Lebensgefühls und lässt im Gegensatz zum demographischen und strukturellen Wandel auf weitere Entwicklung Spangenbergs hoffen.

Der Kunstpark Himmelsfels spielt darin die Rolle des jungen Ortes, der Menschen – auch von weither – nach Spangenberg zieht und spielerisch Generationen, Nationen und Interessengruppen zusammenbringt.
Neu gewonnene Schlüsselpersonen sollen die Verantwortung für diese Entwicklungen auch nach Förderende weitertragen.

Das Projekt stärkt Qualifizierung, Ausbildungs- und Arbeitsplätze in Bau – und  gärtnerischen Berufen gerade auch für Frauen, die in diesen Berufen unverhältnismäßig unterrepräsentiert sind.

  • Die Stiftung und die beteiligten Kooperationspartner haben sehr gute Erfahrung mit Frauen in diesen Berufen gesammelt.
  • Das Selbstbewusstsein von Migrantinnen bei der Berufswahl (innerhalb ihrer Familie) und in Bewerbungssituationen wird durch das Projekt gestärkt.
  • Die Männer nehmen im Rahmen der Projektes auch an niederschwellingen Training in Umgangsformen, Toleranz, Demokratie sowie Gewaltprävention teil.
  • Ein besonderer Nachdruck soll auf Coaching / Beratung für und durch Frauen gelegt werden.

Die Nachhaltigkeit des Projekts entsteht vornehmlich durch Vermittlung von Teilnehmenden in den 1. Arbeitsmarkt, in Ausbildungsplätze und individuelle Förder- und Beschäftigungsmöglichkeiten.
Zugleich sollen auch aus dem Projekt selbst Arbeitsplätze im Sinne von Existenzgründungen etc. entstehen, auch in Kooperation mit bestehenden Betrieben.
Beispielhaft dafür stehen im Projekt die geförderten Ausbildungsplätze und die 16a-ler, die mit dem Ziel der Multiplikation konzipiert wurden und in 2012 noch für eine Übergangszeit durch das Projekt finanziert werden sollen.
Eine dauerhafte Stabilisierung der TN findet statt durch weitergehende Begleitung der Stiftung Himmelsfels und andere Angebote in der Region.

Die gewonnenen Orte Burgsitz und Kunstpark Himmelsfels können unter Verantwortung der Stiftung Himmelsfels und/oder eines anderen gemeinnützigen Trägers zu nachhaltigen Symbolen der Förderung benachteiligter Menschen werden.
Weitere Transfermöglichkeiten betreffen die Netzwerke Soziale Stadt, HEGISS, LOS, Stadtumbau, ExWoSt und die o.g. lokalen Kooperationspartner. Die konkrete Form bedarf aber der rechtzeitigen Strategie aller Beteiligten unter Leitung der Stiftung Himmelsfels.